Die Wahrheit über Insulin

mehr muskelkraft beim kreuzheben

Viele Bodybuilder schwören auf ihr Insulin. Doch was ist Insulin, wie wirkt es und wie kann man es sich beim Muskelaufbau zunutze machen? Diese und weitere Fragen wollen wir im Folgenden erörtern.

Zunächst einmal die Grundlagen. Insulin ist ein Hormon, welches anabol wirkd (anabol = aufbauend, katabol = abbauend). Das bedeutet, dass Insulin ein kritischer Faktor beim Muskelaufbau ist, da es diesen anregt und unterstützt. Allerdings wirkt Insulin allgemein anabol, nicht muskelspezifisch. Das bedeutet, dass es auch zum Fettaufbau beiträgt und diesen unterstützt. Dieser Effekt ist natürlich nur von den wenigsten gewollt.

Allgemein ist Insulin hauptsächlich dafür da, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Wenn der Körper also Probleme mit dem Insulin bekommt, ist Diabetes häufig die Folge.

Wie aber nutzt man Insulin im Muskelaufbau?

Insulin wirkt, wie schon gesagt, anabol. Das heißt, wir brauchen Insulin um Muskeln aufzubauen. Das praktische ist, dass wir die Insulinproduktion ziemlich einfach steuern können, nämlich durch Essen.
Da Insulin den Blutzuckerspiegel konstant halten soll wird es vermehrt ausgeschüttet, wenn wir Essen zu uns nehmen. Gerade wenn Kohlenhydrate aufgenommen werden wird vermehrt Insulin produziert, um den Spiegel wieder in die Waage zu bringen.
Indem wir also Kohlenhydrathaltige Lebensmittel zu uns nehmen, steigern wir den Insulinspiegel. Wann ist das sinnvoll?
Die Antwort ist einfach, nach dem Training. Nach einem ausgewogenen Muskeltraining sind die Muskeln sehr empfänglich für hypertrophie, also den zusätzlichen Muskelaufbau. Dies ist der Moment in dem der wichtigste Reiz für Muskelaufbau gesetzt wird. Folglich ist das auch der Zeitpunkt, in dem das meiste anabole Hormon im vorhanden sein sollte. Und hier kommt Insulin ins Spiel. Durch seinen anabolen Effekt ist es nach dem Training die optimale Waffe, um den Muskelaufbau schnell und nachhaltig anzuregen. Die Devise ist also einfach. Nach dem Training schnell hochkalorische Kohlenhydratquellen zu sich nehmen, beispielsweise Traubenzucker. Hierdurch schießt der Insulinspiegel hoch und arbeitet ganz nebenbei am Aufbau von größeren Muskeln.
Doch eben auch nur nach dem Training ist das Insulin sinnvoll. Wer sonst zu viel davon hat, dessen Fettgewebe wird schnell gefüllt, man nimmt zu. Daher ist beim Insulin gerade das Timing entscheidend.

Viele Profibodybuilder nehmen, um den anabolen Effekt zu verstärken, nach dem Training deswegen Insulin Booster zu sich. Diese lassen den Insulin-Spiegel stark ansteigen und sorgen für den gewünschten Effekt. Aber sind solche Booster auch etwas für mich?

Generell lässt sich sagen: Insulin spielt beim Muskelaufbau zwar eine wichtige Rolle, kann aber auch nicht als alleinig Verantwortlicher gesehen werden. Die Optimierung des Insulinspiegels ist eine der letzten Stellschrauben, die man für einen idealen Muskelaufbau bewegen kann. Für den normalen Sportler lohnt sich das meistens nicht. Vielmehr kann Insulin auch sehr schädlich sein. Wie Studien zeigen, haben unkontrollierte und unnatürliche Insulinverteilungen einen positiven Einfluss auf die Entstehung von Diabetes.
Zusammenfassend kann daher gesagt werden, dass Insulin durchaus eine wichtige Rolle beim Muskelaufbau spielt. Trotzdem sollte man nicht blind mit dem eigenen Hormonhaushalt herumspielen, da sich hierdurch ganz eigene Probleme ergeben können. Für Profisportler kann die gezielte Verwendung von Insulinboosts nach Absprache mit dem Arzt von Vorteil sein, für den Normalsportler ist die übertriebene Fixierung auf das Hormon aber Unnötig.